2011 - St. Pauli in St. Peter

„In dös Haus ghört a junge Fischerin“ meint Hausknecht Bonifaz beim nächtlichen
Gespräch mit seinem gerade heimgekehrten Freund und Arbeitgeber Christian.
Um dieses Problem rankt sich das Geschehen bei der Vitus-Komödie „St.Pauli in St.Peter“, mit der die Heimatbühne Palling eine gelungene Premiere feierte. Das Publikum war begeistert von den schauspielerischen Leistungen und der Spielfreude aller Mitwirkenden. Ein Sonderlob verdient sich Spielleiter Toni Winkler, der „nebenher“ auch die wichtigste Rolle in seiner unnachahmlichen Weise bewältigte.

Zum Stück: Als junger Mann war er zur See gegangen, nun ist der Fischermeister Christian (Christian Berreiter) im stark heiratsfähigen Alter wieder nach Hause gekommen, um sein Erbe im elterlichen Fischerei-Anwesen anzutreten. Obwohl der treue Hausknecht Bonifaz (Toni Winkler) und die fleissige Wirtschafterin Monika (Agnes Gerl) alles in Ordnung hielten, soll sich nun bald eine Frau um Haus und Geschäft kümmert.
Da aber für einen Seemann kaum Raum für eine ernsthafte Beziehung war, hat der Heimkehrer schon versuchshalber auf eine Kontaktanzeige geantwortet. Bald kreuzt daher die Briefbekanntschaft Martha (Kathi Tasser) aus St. Pauli mit sehr konkreten Absichten in St.Peter auf, um den Bräutigam und seine Habe zu begutachten. Zwischenzeitlich hat jener aber schon ein junges, frisches Mädl, die Eva (Nicole Reuner), buchstäblich „an der Angel“. Deshalb soll der arme Bonifaz bei der bindungswilligen Dame von der Waterkant als Vertreter herhalten., obwohl er davon gar nicht erbaut ist. Erst recht, als die „Ausländerin“ auch noch mit Hilfe des jodelnden Gepäckträgers Wastl (Gerhard Huber) sein Zimmer belegt. .Auf den Fischereihof kommen auch die streitbare „Seerosenwirtin“ Notburga (Gabi Gröbner/Ingrid Rambichler) und deren hinterkünftiger Konkurrent Schwojer vom Gasthaus „Hecht“ (Herbert Brandl). Angeblich brauchen beide Fische für die Küche, wollen aber in Wirklichkeit nur etwas aushorchen, um eventuell ein passendes Grundstück für ein Strandbad ergattern. Doch der Eigentümer Christian äussert zwar baldige Heiratsabsichten, hält sich aber bedeckt, wer denn die Auserwählte sein könnte.
Diese ganzen Halbwahrheiten und das heimliche Taktieren von fast Allen führt natürlich zu schmerzhaften Missverständnissen und Turbulenzen, die auch den eifrig amtshandelnden Polizeiwachtmeister (Thomas Perschl) deutlich überfordern. Wie dann schlussendlich jeder „Topf seinen Deckel“ findet, soll hier nicht verraten werden, damit ein bisschen Spannung für die folgenden Vorstellungen erhalten bleibt.
Traudi Huber (Bühnenbild), Fini Oberlechner und Christa Märkl (Frisuren und Maske) sorgten wieder für einen schönen und stimmigen Rahmen der Aufführung unter der Gesamtleitung von Gerhard Huber. Für den gewohnt professionellen technischen Ablauf sind Christian Berreiter, Rudi Guggenberger und Rudi Pannier zuständig. Als Souffleuse wirkt Gusti Grafetstetter.
Für die weiteren Aufführungen gibt es Karten bei Gusti Grafetstetter, Rupertistr. 6, Tel.08629/1260.