2017 - Der arme Millionär

Eine begeisternde Vorstellung zauberte die Heimatbühne Palling mit ihrem Stück „Der arme Millionär“ auf die Bühne. Das aufwendig und liebevoll inszenierte Stück von Ludwig Thoma ließ die Zuschauer im ausverkauften Michl-Saal Tränen lachen, regte aber in seiner tiefsinnigen Geschichte auch zum Nachdenken an.
Spielleiterin Heidi Jung hatte ihre Schauspieler bestens eingestellt und so zeigte die Heimatbühne eine starke „Teamleistung“, aus der Hauptdarsteller Gerhard Huber als „Schuster-Naz“ mit seinem überzeugendem Schauspiel hervorstach. Zudem setzt Heidi Jung in den diesjährigen Vorstellungen (bis 9. Dezember) verstärkt auf die Jugend: in den Rollen des Handwerksburschen, sowie des Schreiberlings im Kommissariat zeigten Tobias Siebert und Korbinian Huber ihr Talent. Die beiden werden sich in diesen Rollen mit Jonas Schönliner und Simon Seehuber abwechseln. Als fünfter im Bunde wurde Colin Jung vom Jugendtheater hochgezogen, er überzeugte gleich in einer Doppelrolle als Diener Johann und als Lehrbub Hansi. Eingestimmt wurden die Zuschauer vor jedem Bild vom stimmungsvollen Moritatengesang von Barbara Gastager und Herbert Brandl jun. Die aufwendig gestalteten Bühnenbilder, die ständig wechselten, als auch die passend gewählten Kostüme sorgten für optische Überraschungsmomente.
Zur Handlung des um 1910 spielenden Stücks: der arme „Schuster-Naz“ aus Zeidlfing fühlt sich zu Höherem berufen, glaubt er doch, er stamme vom Adel ab. Als er in der Lotterie eine Million gewinnt, zieht es ihn nach München, wo er sogleich ein Leben im Luxus beginnt. Fortan verkehrt er sehr zum Ärgernis seiner Tochter „Annerl“ in den Kreisen vom russischen Prinz Walefsky, Gräfin Wanikie und der französischen Baronin Kollontai und verrät seine bürgerliche Vergangenheit. Zudem zieht sein zwielichtiger Sekretär Siebecke seine Kreise in des Schusters Palais und versucht zusammen mit den Adeligen auffallend nachdrücklich den ehemaligen Schuster von einer Investition in karpatische Waldgebiete zu überzeugen. Walefsky verspricht dem Naz sogar den Titel des Grafen, sollte er die Investition tätigen. Naz‘ ehemaliger Freund aus Zeidlfing, der Schreiner Brandl, sowie dessen Sohn „Xaverl“ wollen den „Schuster-Naz“ zur Vernunft bringen und die zweifelhafte Investition verhindern, sorgen aber zusammen mit einer vierköpfigen Deputation aus Zeidlfing eher für Chaos als für Ordnung in des Schusters neuer Heimat. Auch der „Einsatz“ von Jockey William und der italienischen Fest-Organisatorin Signora Montekukula hilft hier nicht weiter und somit muß sich schließlich die Polizei um den Fall kümmern.
Ob die Geschichte sich dadurch auflösen lässt, sehen können sie noch an folgenden Spielterminen sehen:
3.4.10.11.17.18.23.24.25.29. und 30. November
1.2.8.9. Dezember
Restkarten gibt es bei TV-Radio Pannier in der Buchetstr.35 in Palling oder telefonisch unter 01573/2482937, montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr und samstags 8 bis 12 Uhr.