2010 - Der Ehestreik

In jeder Ehe hängt ab und zu der Haussegen einmal schief. Aber dass die Frauenschaft eines ganzen Dorfes den Aufstand probt, gibt es nur in dem vergnüglichen Stück „Der Ehestreik“ von Julius Pohl, mit dem die Heimatbühne Palling eine gelungene Premiere feierte.
Beim Schmied leben Alt und Jung schiedlich und friedlich unter einem Dach. Das junge Ehepaar Pepi (Kathi Tasser) und Konrad (Andreas Perschl) werkelt gut zusammen und auch die „Austragler“ Annamirl (Inge Sturm) und Bartl (Toni Winkler) helfen noch fleissig mit, im Haushalt und in der Werkstatt. Diese Harmonie wird allerdings empfindlich gestört, als die
gottesfürchtige Bürgermeisterin (Heidi Jung) auftaucht und ganz entrüstet über ein tägliches, liederliches Treiben im Dorfwirtshaus berichtet. Dort sei seit kurzem eine neue Kellnerin, namens Hanni (Julia Huber) eingestanden, die mit Koketterie und schmutzigen Liedern alle Burschen und Männer zum Bier locke und auch eine furchtbare Gefahr für die eheliche Treue bedeute.
Ihre Anschuldigungen führen dazu, dass die Dorffrauen bei einer eilig einberufenen Krisen-
sitzung beschliessen, dieser Bedrohung „einen Riegel vorzuschieben“. Die „Wurzlin“ (Agnes Gerl), die „Zellgerin“ (Nicole Reuner) und die „Moierin“ (Gabi Gröbner) zeigen sich da recht streitbar und weder die begütigenden Worte des Herrn Pfarrer (Rudi Laar), noch die schüchtern vorgebrachten Bedenken der etwas einfältigen „Wimpfingerin“ (Stefanie Gerl)
können den Beschluss eines Ehestreikes verhindern. Auch Annamirl und Pepi quartieren daraufhin ihre Ehemänner kurzerhand aus, als diese sich nicht vom Besuch des „Bärenwirtes“ abhalten lassen.
Die Mannsbilder beim Schmied, und auch die anderen, wie der „Schubert“ (Herbert Brandl), der „Moier“ (Christian Berreiter“ und der „Wimpfinger“ (Konrad Huber), sind äusserst aufgebracht wegen dem rigorosen Vorgehen ihrer Frauen. Nur der „Göppler“ (Gerhard Huber) ist eher amüsiert, weil er als der einzige Junggeselle ja nach wie vor ins Wirtshaus „darf“. Endgültig „Feuer unter dem Dach“ ist aber, als Konrad die Tabakpfeife des Dorf-Casanovas ausgerechnet auf der Fensterbank seines ehelichen Schlafgemaches findet ……
Natürlich gibt es trotzdem bei dieser fröhlichen Landkomödie, die voller Situationskomik und lustiger Dialoge steckt, ein glückliches Ende. Die Akteure der Heimatbühne, von Spielleiter Toni Winkler hervorragend eingestellt, verschafften dem begeisterten Publikum durch die schauspielerischen Leistungen und die temporeiche Aufführung ein paar unvergessliche Stunden beim Michlwirt in Palling. Für den Gesamteindruck waren aber auch das stimmige Bühnenbild, die prächtigen Kostüme, sowie Maske und passende Frisuren von größter Wichtigkeit. Traudi Huber, Inge Sturm, Fini Oberlechner und Christa Märkl leisteten hier ganze Arbeit. Gusti Grafetstetter als Souffleuse, Beleuchtung und Technik (Rudi Guggenberger, Rudi Pannier, Christian Berreiter), sowie die umsichtige Inspizienten-Tätigkeit von Herbert Brandl, sorgten für einen reibungslosen Ablauf unter der Gesamtleitung von Gerhard Huber.
Karten für die weiteren Vorstellungen gibt es bei G.Grafetstetter in der Rupertistraße, oder telefonisch unter 08629/1260 (Mo-Fr. 9 – 17 Uhr).