Die Heimatbühne Palling startete mit dem Dreiakter „Das sündige Dorf“ in die Theater-Saison.
Das Stück aus der Feder von Max Neal ist unter anderem bekannt aus dem Komödienstadel im bayerischen Fernsehen. Bei der Premiere im Michl-Saal erhielten die Pallinger Theaterer vom Anfang bis zum Schluß begeisterte Reaktionen aus dem Publikum, das mit einer kurzweiligen, aktionsgeladenen und humorvollen Geschichte, sowie stimmigen Leistungen der einzelnen Akteure teils aus dem Lachen nicht mehr herauskam.
Harte Zeiten für den Bauern Thomas Stangassinger (Christian Berreiter): seine Frau Stasi (Heidi Jung) hat andere Ansichten über die Macht-Verhältnisse am Salma-Hof als ihr Mann, Magd Leni (Verena Thaler) will sich nicht so recht an die „Dorf-Ethik“ halten und zu allem Überfluss haben die beiden Söhne Sepp (Wolfgang Helmberger) und Toni (Andreas Perschl) einen handfesten Streit, wer von ihnen die hübsche Vevi (Barbara Gastager) heiraten darf. Die Vevi „hat doch hint‘ und vorn nix“, so der Bauer „und des duad koa Guad, wenn so ein armes Mädchen in einen reichen Hof einheirat'“. Pech für den Bauern, dass die Verhandlungen mit Alois Vogelhuber, dem Bauern von Langerberg (Herbert Brandl jun.) um die Heirat von Sepp und Vogelhuber-Tochter Afra (Katharina Tasser) aufgrund seines eigenen Geizes gescheitert sind.
Sagfeiler Korbinian (Gerhard Huber) – Vater von Vevi – steht dem Bauern mit Rat und Tat zur Seite, erweist sich aber aufgrund seiner Tollpatschigkeit nicht immer als die gewünschte Hilfe beim Ansinnen, die Hochzeit mit einem der Stangassinger-Söhne zu verhindern. Das „großzügige“ Angebot des Bauern, ihr eine Stelle als Magd bei seiner Schwester in Beilngries zu vermitteln, lehnt Vevi dankend ab. Sie ist zufrieden als Bedienung im „Roten Ochs’n“.
Stasi ihrerseits ist mit der Hochzeit mehr als einverstanden – „de Vevi gibt amoi a guade Bäuerin ab!“. Und so verlangt sie von Vevi, sich zwischen Sepp und Toni zu entscheiden – deren Entscheidung fällt auf den Sepp, der die Vevi gleich erfreut in die Arme schließt.
Thomas hingegen sträubt sich immer noch vehement gegen die Hochzeit. Als ihm Bürgermeister Riedlechner (Thomas Perschl) die „freudige“ Nachricht überbringt, dass der Bauer als Muster ehelicher Treue vom Gemeindeausschuss einstimmig zum Kirchenpfleger gewählt worden ist, kommt Stangassinger gehörig ins Schwitzen…
Spielleiterin Heidi Jung hat ihre Spieler wieder bestens auf ihre Rollen vorbereitet. So stand am Ende ein unterhaltsamer Abend, bei dem die lustigen Szenen ebenso ihre Wirkung zeigten, wie die fein herausgearbeiteten Details der Charakteure.
Unterstützt wurden die Spieler von vielen fleissigen Helfern hinter der Bühne: Gerold Jung, Josef Gröbner und Rudi Guggenberger sorgten für den reibungslosen Ablauf der Bühnentechnik, für die Maske und die passenden Frisuren waren Traudi Huber, Fine Oberlechner, Christa Märkl und Ingrid Huber verantwortlich. Das Bühnenbild – die Bauernstube – wurde von Traudi Huber und Julia Mörtl aufwendig und detailreich gestaltet. Als Souffleuse stand Sylvia Vogel parat. Unter der Gesamtleitung von Vorstand Christian Berreiter konnte man so einen perfekten Theaterabend anbieten.
Warum sich Bauer Stangassinger so energisch gegen die Hochzeit einsetzt und ob und wie sich die Turbulenzen am Salma-Hof lösen lassen, können Sie noch an folgenden Spielterminen sehen: 28. und 29. Oktober, 4.,5.,10.,11.,12.,17.,18.,19.,25. November, sowie am 2. und 3. Dezember jeweils um 20 Uhr.
Zudem findet am 8. November ein Auftritt für Behinderte mit ihren Begleitern bei freiem Eintritt statt. Karten für die Termine sind erhältlich bei TV-Radio Pannier, Buchetstr.35 in Palling oder unter der Nummer 01573-2482937 von Montag bis Freitag von 08.00 bis 17.00 Uhr und samstags von 08.00 bis 12.00 Uhr.